Diamonds are the girls best friend... oder so....

Vorneweg - es war unglaublich und wunderschön es selbst zu tun.Von einem einfachen Silberband zum Ring all die gefühlt hunderttausend Schritte - achtsam begleitet von Katharina - Danke Katharina - (fast alle Schritte) selbst zu tun.

Es fing ganz entspannt an - die Vielfalt lag wie eine Einladung vor mir und schon stach mir der eine Ring ins Auge, nur schon wegen der Form, ein anderer wegen dem Muster und noch einer wegen der Passform, denn überschlüpfen musste ich einen jeden...

 

Relativ einfach war die Entscheidung zur Breite und Dicke des Metalls. Glücklich noch ein paar Entscheidungen erst zum Ende treffen zu müssen ging es nur noch um Umfang des Ringes...

 

Auch hier meine Überlegungen, welcher Finger, mit welchen schon in Besitz befindlichen kann man die Hand bestücken ohne dass die Ringe sich die Show stehlen oder unangenehmerweise aneinanderklappern.

 

Ich blieb brav beim Ringfinger - dazu ist er schließlich ja da .....


Luxeriöserweise schnitt Katharina die Länge und begradigte die Anfang bzw. Endstücke mit einem phantastischen Werkzeug dass diese irgendwann einfach aneinanderpassen - wir werden sehen...

 

Zuerst war einspannen angesagt und das Silberband noch viel zu zaghaft mit Gummihammer und Rundeisen in die Rundung zu zwingen. Erst die eine Seite, dann die andere Seite und dann...

 

eine Materialbeeinflussung, die später ausmacht, dass das Stück willig aneinanderschließt - ich habe nichts von rund gesagt.....


Mein Metall hat nun eine neue Farbe angenommen. 

 

Wieder eingespannt soll ein Hammerschlag (oder zwei) die Endung zusammenfügen - gesagt - getan. Nun habe ich ein eiförmiges Etwas welches wieder exakterweise von Katharina auseinandergesägt wird. Zum Löten.

 

Das Löten hat Spaß gemacht. Es war mein erstes Mal und ich hatte immer einen Heidenrespekt vor der Vorstellung etwas zu löten. Aber im Team mit Katharina und ganz klaren Ansagen ging es ganz einfach.


Nun darf das Ovale in ein Bad und kommt nun formbarer wieder heraus - sagt Katharina. Auf dem Rundstab gezogen darf ich nun hemmungslos auf mein Oval eindreschen und ich muss sagen, ich komme an meine Grenzen. Ich wechsle von Rechts nach Links und dann wieder auf Rechts, mir zittern schon die Oberarme... treibe ich mein Oval an dem Rundstab und irgendwann.... er ist so in etwa rund.

 

Nun noch schnell sicherheitshalber nachgerundet und autsch zu eng - nachgedehnt...

 

ist mein Ring rund. Kaum zu glauben.


Nun komme ich schon an die Feinarbeiten, sprich das Glätten der Flächen. Die Innenflächen werden mit einem kleinen Handschmirgler - wie eine Nähmaschine mit einem Tretpedal betrieben, geglättet.

 

Da ich gern eine schmeichelnde Rundung für den Kontakt Finger zu Ring hätte heißt es mit einer Handbewegung ähnlich dem Kartoffelschälen vorzugehen - das hat sehr entspannt. Nur wann ist man fertig???

 

Wenn Katharina es sagt. Es ist sehr angenehm diese Entscheidungen dem Profi zu überlassen.

 

Und schon wird man weitergeleitet zur nächsten Station. Glätten der Außenseite.

 

Mit Schmackes dreht die Maschine den Ring und ich halt nur Schmirgelpapier hin bis es fertig ist. Sehr schön.


Nun die End-Entscheidung - wie soll der Ring werden - geschmirgelt und matt, grob oder fein.

Grundsätzlich hatte ich mich für Struktur schon fast entschieden - und die Hammer und Ihre Oberflächen luden ein. Nur nach dem Rundhämmern hatte ich um meine Kondition angst. Hätte ich nicht haben müssen. Das ging so lustvoll gut - ich hätte noch 10 Ringe bearbeiten können und hab beim Nutzen der Utensilen auch schon gaaaaaaaaanz viele Ideen entwickelt.....

 

Und die netteste Überraschung war das Polieren der Innenseite - auf einmal war mein Ring inwendig spiegelig und er fühlte sich soooo gut an. Himmlisch - Fertig, nein halt stop....


Mit dem superschweren Hammer durfte ich den Silberstempel platzieren. Nach dem Gummihammergedöns hatte ich kein Kraftmaß mehr und schlug fest - dem Ring ist aber nix passiert - Stempel sitzt.

 

Und dann noch die Gravur, von Katharina graviert - der Text fiel mir während des Schaffens ein....

 

FERTIG! Ein ganzer Ring - rund, glänzend, einmalig - MEINS


Fazit:

Ein großartiges Erlebnis weil

- es so nett begleitet und betreut wurde.

- es so unglaublich ist, wie aus einem Stück Metall etwas so rundes entstehen kann

- es spannende, anstrengende, relaxte Stunden waren

- ich es sofort wieder tun könnte

 

Es hat einfach Spaß gemacht mit einem unglaublichen Wow-Effekt - weil da doch ein sehenswerter und sich an den Finger schmiegender Ring entstand. 

 

Zudem ist dieses Erlebnis im Zuge eines Abteilungsevents entstanden und es war schön, den Kolleginnen auf einer anderen Ebene zu begegnen, Seite an Seite auf etwas einzudreschen, im Duett an einer Maschine zu schleifen und drauf zu achten wie es dem anderen geht. Erleben zu dürfen, wie emsig jeder an seinem Werkstück arbeitet, sich über die Schulter zu schauen. Gemeinsam den Prozessen zu lauschen die es umzusetzen gilt. Zu sehen, wie Entscheidungen gefällt werden ob für die Ringart, die Oberfläche oder der Gravur. Es war eine schöne Art der Begegnung. Einen Dank an ALLE!!!

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Kommentare: 4
  • #1

    Susanne Jupe (Sonntag, 05 August 2018 21:23)

    Doro, das ist ein wunderschöner Bericht und ich habe beschlossen, dass ich auch sowas haben und machen möchte. Liebe Grüße, Susanne

  • #2

    Sabine Krämer (Montag, 06 August 2018 06:38)

    Hallo Doro, als ich anfing deinen Bericht zu lesen konnte ich nicht aufhören obwohl ich keine Zeit hatte. Er ist so begeistert von der Sache geschrieben das man selber anfangen möchte einen Ring herzu stellen möchte.

  • #3

    doro (Montag, 06 August 2018 06:56)

    Hallo Susanne,
    ich finde, jetzt nachdem ich es selbst einmal erlebt habe, dass es eines der Dinge die man nicht tun muss aber unbedingt sollte.
    JAAA tu es! Unbedingt. Und am Besten mit lieben Menschen

    LG doro

  • #4

    Doro (Montag, 06 August 2018 06:59)

    Liebe Sabine,
    vielen Dank dass Du Dir die Zeit genommen hast - es freut mich sehr. Ich bin sehr froh, Fotos gemacht zu haben obwohl es "nur HandyFotos" sind. Aber die beste Kamera ist immer die, die man gerade dabei hat. Ich fand die vielen Schritte so anregend, abwechslungsreich und bin immer noch voll des Spirits von dem Nachmittag. Dank Dir
    LG Doro